Bad mit Stil und Sinn
Im Jahr 1919 beschloss der Wiener Gemeinderat ein großes Programm zum Bau von zwanzig städtischen Badeanstalten. Diese Idee war Teil einer präventiven Gesundheitspolitik.
Prunkstück des Bäderprogramms war der Bau des multifunktionalen Amalienbades. Über seine gesundheitspolitische Bedeutung sollte es Akzente im Stadtbild setzen und als Monument der Arbeiterkultur im „Roten Wien” verstanden werden.
Das Bad wurde nach den Plänen von Karl Schmalhofer und Otto Nadel erbaut und unter Bürgermeister Karl Seitz am 8. Juli 1926 eröffnet. Die 14 Meter hohe Schwimmhalle hat ein Sportbecken mit Sprungturm, Tribünen und ein Kinderbecken. Das bewegliche Glasdach ließ sich sogar öffnen. Wannen- und Brausebäder, Kaltwasserbecken und Luftbadeabteilungen auf den Flachdächern ergänzten die Anlage, die rund 1.300 Besuchern gleichzeitig Bademöglichkeiten bot. Eingang, Vestibül und Hallenbad waren qualitativ hochwertig mit farbigen Wandverfliesungen und Mosaikarbeiten versehen. Von 1981 bis 1986 erfolgte eine Generalsanierung und Restaurierung. Das Amalienbad erhielt eine zweite Schwimmhalle und wurde zu einem Bade- und Heilzentrum ausgestaltet.
Videos: Stadt Wien/Bohmann Verlag, Stadt Wien
Foto: WienTourismus/Paul Bauer